Konflikte sehen lernen

„Wir haben keine Probleme mit ungeklärten Konflikten. Wenn es was gibt, sprechen unsere Leute das an. Das sind doch alles erwachsene Menschen.“

Denken Sie auch so? Es geht nicht nur diesem einen Top-Manager so, den ich neulich traf und danach fragte. Je weiter oben in der Hierarchie desto weiter verbreitet.

Warum ist das so?

Bis zu 50% verbringen Menschen in Führung mit Konflikten

Tatsächlich verbringen Führungskräfte deutlich mehr ihrer Arbeitszeit mit dem Management von Reibungsverlusten und Konfliktfolgen (Umfragen zufolge 30-50%) als Mitarbeitende ohne Führungsverantwortung (10-15%). Da kann schon mal der Eindruck entstehen, das wäre für jeden dauernd Tagesgeschäft.

Statements zur Konfliktfähigkeit an der Basis klingen oft so: „Ich trau mich nicht, das anzusprechen. Mein Kollege ist damit bei unserer Chefin schon abgeblitzt und weiß nicht, an wen er sich noch wenden soll.“

Nur mal angenommen es handelt sich bei beiden Zitaten um die gleiche Führungskraft:

Hat sie vielleicht deshalb „keine Probleme mit ungeklärten Konflikten“, weil sie diese gerade nicht KLÄRT? Sie entscheidet eine Meinungsverschiedenheit. Oder sie setzt sich durch. Sie spricht ein Machtwort. Oft reicht das ja auch.

Nebenkrieg und passive Aggression

Aber bei „dickeren Dingern“ gibt’s einen Haken: Der eigentliche Konflikt bleibt ungeklärt. Er verschiebt sich auf Nebenkriegsschauplätze oder in passiv-aggressive Botschaften.

Kennen Sie das? Isoliertes vor-sich-hinarbeiten, wichtige Informationen werden „aus Versehen“ nicht weitergegeben, Absprachen nicht eingehalten, Termine „vergessen“, Diskussionen über Kleinigkeiten torpedieren innovatives Arbeiten. Ganze Projekte sind blockiert.

Wenn Sie bisher 30-50% Ihrer Arbeitszeit in Konfliktmanagement investieren, nutzen Sie diese Zeit besser klug! Angenommen Sie nehmen nur die Zeit, die sie in einer Woche eh darauf verwenden, und stecken sie in eine Konfliktberatung oder eine Mediation. Nach einem wirklich geklärten Konflikt bleibt wieder mehr Zeit für die eigentliche Arbeit. Und mehr Freude daran gibt’s obendrauf.

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